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Kritik bei Grenzverletzungen

Kritischer Umgang mit Grenzverletzungen

Das Selbstbestimmungsrecht der Kinder und der Umgang mit Grenzverletzungen wurden im Fragebogen und in den Interviews untersucht, um Aussagen zum Thema Kinderschutz und Prävention machen zu können. Dabei haben wir festgestellt, dass es insgesamt nur wenige Fälle von Verdacht einer Grenzverletzung gab, wobei Männer insgesamt häufiger, in Elterninis aber mehr Frauen betroffen waren. Wir schlussfolgern daraus, dass es möglicherweise einen kritischeren Umgang mit Grenzverletzungen in Elterninitiativen gibt. Beim Thema Schutzkonzepte wurde deutlich, dass andere Trägerformen deutlich häufiger über Schutzkonzepte verfügen als dies von Mitarbeiter_innen in Elterninis angegeben wurde. Hier sehen wir Handlungsbedarf in Elterninis.

„Wir waren auch bei Strohhalm, haben einen Elternabend zum Thema Sexualität und Prävention im Kinderladen gemacht und tauschen uns im Team darüber aus. Wir hatten auch eine Situation, wo es ein Machtgefälle und Abhängigkeitsverhältnis gab zwischen einer Gruppe großer Jungs und einem jüngeren Mädchen, die den Jungen gefallen wollte, in der wir eingegriffen haben. Wir haben uns dann Hilfe bei Strohhalm geholt und die Eltern einbezogen, die damit Schwierigkeiten hatten und nicht darüber reden wollten. Der ‚Anführer‘ der Jungs ging dann weg aus dem Laden, aber wir waren in der Zeit vorher auch viel sicherer geworden im Umgang mit der Situation.“ (Erzieher Kinderladen)

„Unser Erzieher hat das auch sehr offensiv angesprochen und dann war auch jemand von Strohhalm da, der mit den Eltern gesprochen hat. Also dass Männer sich da irgendwie immer schlecht fühlen, weil sie eben zu dieser Gattung gehören. Und dass man als Mann da immer Angst hat, dass man irgendwie verdächtigt wird. Denn während das bei Frauen ja oft gewünscht wird, dass sie viel kuscheln mit den Kindern, findet man das bei einem Mann dann vielleicht befremdlich.“ (Erzieherin Kinderladen)

„Ein guter Ansatz ist, glaube ich, dem präventiv vorzukommen. Dass man eigentlich sein Kind so erziehen muss, dass es nicht in so Fallen gerät. Weil ich glaube schon, dass man da viel tun kann, indem man da auch diese Kultur, dieses Beschwerde-Management, dass man so was in der Familie einfach pflegt. Dass die Kinder die Chance haben, zu sagen, was ihnen nicht passt. Und dem auch stattgegeben wird und auch Raum dafür da ist. Wenn sie so was gleich lernen von Anfang an, sind sie, glaube ich, nicht so gefährdet. Weil oft ist ja dieses Stillschweigen darüber das große Problem. Weil das dann jahrelang unerkannt bleibt, weil die Kinder sich nicht trauen, was zu sagen. Wenn man sie aber stärkt in ihrer Persönlichkeit und ihnen schon zuhause Freiräume gibt und da auch erklärt: „Tritt ein für Dein Recht. Und wenn Du das Küsschen von Oma nicht haben willst, ist das völlig ok.“ Und man muss sich dann auch dran halten.“ (Vater Kinderladen)